Raum für Kreation,
Ausdruck und Zusammenarbeit
Kompositionsaufträge neuer
Musik für unsere Besetzung
Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen
Themen im musikalischen Kontext


↓

Das Neue Musik Ensemble TRIO vis-à-vis (Flöte, Violoncello und Stimme) widmet sich dem Experimentieren und der Forschung an Unbekanntem in der Neuen Musik. Mit Begeisterung begibt sich das Trio auf die Reise zu neuen Klängen, Formaten und zur Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus anderen Kunstsparten, die zu spannenden, hochaktuellen und besonderen Musikprojekten führen. Das Trio dient als Plattform für Kreativität, Originalität, der Gestaltung von Neuem und dem künstlerischen Ausdruck sowohl für Solomusiker*innen als auch als Ensemblemusiker*innen.
vis-à-vis
TRIO
Unsere nächste Veranstaltung
7. und 8. Dezember
VIRUCIDE (Wiederaufnahme)
Tiefbunker am Diakonissenplatz (Rosenbergstr. 23, Stuttgart)
19.30 UHR
VIRUCIDE beschreibt die dramatische Geschichte eines azellulären mikroskopisch kleinen Infektionserregers (SARS-CoV-2) aus künstlerischer Sicht. Es ist ein biologisches Drama, inspiriert von der Entwicklung des COVID-19 Virus in den vergangenen Jahren und beschreibt hauptsächlich den Kampf zwischen zwei Protagonisten: SARS-CoV-2 und dem Gegenmittel VIRUCIDE. Das Projekt stellt die verschiedenen Phasen des Krankheitsverlaufs des COVID-19 Virus in Zusammenhang mit ihren gesellschaftlichen Auswirkungen und setzt sich gleichzeitig mit der sozialen, psychologischen, politischen, wirtschaftlichen und menschlichen Dimension in Bezug auf die Folgen auseinander. Letztendlich ist VIRUCIDE ein Drama über das Leben und den Tod.
VIRUCIDE ist wie eine musikalische Wanderung durch den Tiefbunker (das Innere des Körpers) konzipiert. Das Publikum kann die verschiedenen Phasen der COVID-19-Krankheit durch die Szenen erleben, in denen sich die Symptome und Auswirkungen dieser Krankheit entwickeln. Das Stück wird dem Publikum auch die Möglichkeit bieten, eine aktive Rolle zu übernehmen, indem es in der Performance zwischen den beiden vorgeschlagenen Ende wählen kann: Tod oder Genesung.
Dieses Projekt zeigt die doppelte Kante der Globalisierung: einerseits die Stärke der Menschheit sich global zu organisieren und zu agieren und andererseits die Zerbrechlichkeit des Menschen angesichts der beschleunigten Ausbreitung von Krankheiten. Die Illusion der Unsterblichkeit, die im 21. Jahrhundert im kollektiven Unbewussten der Menschheit geschlafen hat, hat die Pandemie uns genommen. Wie gehen wir jetzt mit der globalisierten Welt um?
KÜNSTLER*INNEN:
Musiker*innen:
TRIO vis-à-vis: Petra Arman, Flöte; Natasha López; Gesang und Geige; Hugo Rannou, Violoncello
Puppenspieler: Robert Buschbacher
Tanz: Marija Skender
Performerinnen: Magda Agudelo und Desiree Lune
Komposition: Remmy Canedo
Grafikdesignerin: Mariia Prudnikova
Bühnenbild (Konzept): Hannah Zickert
Kostümbild (Konzept): Kim Gorinski
Lichttechniker: Louis Reichert
Dramaturgie: Maryna Mikhalchuk
Konzept, Liedtexte und Projektleitung: Natasha López
TRIO vis-à-vis und Gäste spielen VIRUCIDE im Rahmen des Internationalen Digitalkunst Festival Stuttgart.
Gefördert durch die Stadt Stuttgart und die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart:
Veranstaltet durch:


#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria#FreeMaria
Die Geschichte von Maria Kalesnikava

Maria Kalesnikava wurde in Minsk/Weißrussland geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt Querflöte und ging später nach Deutschland, um Alte Musik und Neue Musik an der Musikhochschule Stuttgart zu studieren, wo wir uns 2012 kennenlernten. Unsere Freundschaft und ihre Begeisterung und Leidenschaft für zeitgenössische Musik wuchsen und führten dazu, dass sie von 2016 bis 2020 die Soloflötist des TRIO vis-à-vis war. Wir haben gemeinsam sehr interessante Projekte ins Leben gerufen und realisiert und Konzerte im In- und Ausland gespielt, bei denen der Spaß und die Freude am Musizieren immer präsent waren.
Ihre Stärke, ihr Talent und ihrer Enthusiasmus trieb sie an, sich stetig zu verbessern und ihre Träume im künstlerischen Bereich zu verwirklichen. Geleitet durch ihren starken Sinn für Verantwortung, Gerechtigkeit und Freiheit fing sie an, sich intensiv zusammen mit den Oppositionsführerinnen Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepkalo für den Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen in Belarus im August 2020 einzusetzen. Seit dem 9. September 2020 ist unsere Freundin und Musikkollegin inhaftiert und zu 11 Jahren Haft verurteilt.
Die ganze Geschichte lesen ↗
×

MARIA KALESNIKAVA wurde in Minsk/ Belarus geboren. Nach ihrem Abschluss als Flötistin (Solistenklasse) in Minsk hat sie die Masterstudiengänge Alte und Neue Musik an der Musikhochschule Stuttgart studiert und schloss beide 2012 ab. Mit diversen Ensembles hat sie an vielen deutschen und internationalen Festivals teilgenommen wie ECLAT, Donaueschingen Musik Tage, TonArt Esslingen. Von 2016 bis 2020 war Maria Kalesnikava Soloflötistin des TRIO vis-à-vis. 2018 wurde Maria Mitbegründerin des Kulturvereins InterAKT Initiative e. V. (Stuttgart, Deutschland). Außerdem war sie im Vorstand des Stuttgarter Kollektivs für aktuelle Musik e. V. (S-K-A-M e.V.), sowie Social Media Manager von Musik der Jahrhunderte und dem Festival ECLAT. 2017 beteiligte sie sich an der Gründung der Kunstgemeinschaft Artemp, die Veranstaltungen für zeitgenössische Kunst veranstaltet. Im selben Jahr wurde sie künstlerische Leiterin des Kulturzentrums OK16 in Minsk.
2019 kehrte sie nach Minsk zurück, um auf Wunsch des Bankiers Viktor Babariko ein Kulturprojekt zu leiten. Sie wurde nach seiner Verhaftung schließlich Babarikos Wahlkampfmanagerin und nahm seinen Platz im Präsidentschaftswahlkampf 2020 ein. Vor der Präsidentschaftswahl bildete sie zusammen mit Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepkalo ein Frauentrio gegen den regierenden Aleksandr Lukaschenko, das schnell überraschende Erfolge für die Regierung erzielte. Am 7. September 2020 wurde Maria Kalesnikava im Zentrum von Minsk von Unbekannten entführt. Am 9. September 2020 wurde Maria festgenommen und zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde wegen folgender Vergehen nach drei Artikeln des Strafgesetzbuches für schuldig befunden: Aufruf zu Handlungen gegen die nationale Sicherheit, Verschwörung zur Ergreifung der Staatsgewalt mit verfassungswidrigen Mitteln und Gründung und Führung einer extremistischen Gruppe. Seit ihrer Zeit im Gefängnis erhielt Maria Kalesnikova zahlreiche Auszeichnungen im Bereich der Entwicklung der Zivilgesellschaft und des Schutzes der Menschenrechte, zuletzt zusammen mit Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepkalo den Internationalen Karlpreis 2022 zu Aachen.
Als Freunde und Kollegen unterstützen wir Maria weiterhin, indem wir bei Benefizkonzerten für das belarussische Volk und Veranstaltungen zu Ehren von ihr gestalten und durchführen. Wir vergessen ihre Stärke, ihr Talent, ihre Liebe zur Musik und die große Freundschaft, die uns verbindet nicht, und wir werden die Sache weiter unterstützen, bis Gerechtigkeit geschehen ist.